Pilates fordert den ganzen Organismus (Der Körper als architektonisches Tensegritäts-Meisterwerk)
Unser Körper ist so konstruiert, dass Belastungen, die von außen auf
uns einwirken, im Körper weitergeleitet und verteilt werden (beim Gehen,
Laufen, Trainieren und auch bei allen Alltagsbewegungen). Unser
gesamtes System balanciert diese Belastungen aus und generiert selbst
Kraft, um Bewegungen ausführen zu können. Dazu müssen Muskeln, Faszien
(bindegewebige, bandartige Strukturen wie auch Sehnen und Bänder) und
Knochen als Teamplayer in unserem Körper eng zusammenarbeiten können.
Sie müssen elastisch sein, optimale Kraft und Stärke haben und vor allem
gut miteinander koordiniert werden.
Um Dysbalancen zu vermeiden, die unseren Körper langfristig aus dem
Gleichgewicht bringen können, brauchen wir regelmäßig Bewegung, die
unser ganzes System beansprucht und stimuliert.
Das Pilates-Übungsprogramm ist speziell dafür entwickelt worden und
trainiert den ganzen Körper. Wie sich der Körper als Gesamtes
organisiert, spielt bei allen Übungen eine große Rolle.
Im Becken beginnt die Arbeit
Der Körperschwerpunkt liegt ca. in Nabelhöhe, hier konzentrieren sich
Energie und Gewicht. Ist der Schwerpunkt zentriert, kann sich der
Körper ökonomischer organisieren. Das Becken spielt dabei als
Bewegungsmotor eine wichtige Rolle, weil hier auch die Kraftübertragung
zwischen Beinen und Rumpf und Oberkörper und Beinen stattfindet. Weiters
spielt die Beckenbodenmuskulatur als Impulsmuskulatur für viele
Bewegungsabläufe eine wichtige Rolle.
Die Basis im Pilates-Übungspgrogramm bildet daher die Arbeit im &
rund um das Zentrum, auch „Powerhouse“ genannt.
Die Kräftigung dieser
Kernmuskulatur (Beckenboden, tiefe Bauch- und Rückenmuskukulatur) sowie
die Ausrichtung und Stabilisierung des Beckens sind die ersten Schritte,
um den Körper in Balance zu bringen. Darauf aufbauend wird der ganze
Körper trainiert, wobei das richtige „Körperalignment“ (Ausrichtung der
Körperachsen und Zentrierung der Gelenke) und die Aktivierung der tiefen
skelettnahen Muskulatur eine wichtige Rolle spielen.
Kraft und Elastizität
Während dem Training spielt die Verbindung von Kräftigung,
Entspannung und Dehnung der Muskulatur eine zentrale Rolle. Die
Muskelfasern werden ausgewogen konzentrisch und exzentrisch belastet,
wodurch die Elastizität der Muskulatur gefördert wird. Auch zwischen der
Muskulatur und den einzelnen Gelenksstrukturen bestehen enge
Wechselbeziehungen. Die Gelenke werden durch das Pilatestraining
mobilisiert. Gleichzeitig wird der Körper gekräftigt.
Im Geist liegt der Körper, im Körper liegt der Geist
Durch das bewusste und konzentrierte Ausführen der Übungen wird die
eigene Körperwahrnehmung gefördert. So werden strukturschädigende
Bewegungsmuster im Training und Alltag erkannt und können durch eine
neue Bewegungsorganisation ersetzt werden (Beispiel: Bewegungsanalyse
bei der Belastung der Kniegelenke). Ziel des Trainings ist es, die
Leichtigkeit der Bewegungsausführung (Bewegungsökonomie), die
Durchlässigkeit der Kraftübertragung von Bewegungsimpulsen und das
Körperbewusstsein zu steigern. Körperselbstwahrnehmung und die Befreiung
von alten Haltungsmustern führen zu geschmeidigen und
anatomisch-funktionellen Bewegungen. Durch das Pilatestraining bemerkt
man, wie man sich plötzlich auch im Alltag oder bei anderen sportlichen
Betätigungen freier und vom „Zentrum“ heraus gestärkt bewegt.
Die Kraft der Bewegung
Bewegung ist etwas sehr Elementares. Wir müssen uns bewegen, um von A
nach B zu kommen, um essen, arbeiten und leben zu können (auch unser
Herz und unser Gehirn brauchen Bewegung).
Die Art und Weise, wie wir uns bewegen bzw. bewegen können und wie
wir diese Bewegung wahrnehmen, ob sie uns Kraft gibt oder uns ermüdet,
ob sie für uns grundsätzlich eine Energiequelle oder eine Belastung
darstellt, prägt unser Leben. Viele physische, psychische und soziale
Faktoren spielen dabei eine Rolle. Ein gutes Pilatestraining, das den
ganzen Körper beansprucht, ihn wieder ausbalanciert und dabei die
Eigenwahrnehmung schult, kann den Menschen wieder Kraft, Energie und
Freude an Bewegung geben.
Die Mischung aus Yoga, Stretching, Muskeltraining und Tanz steht nicht nur bei Promis hoch im Kurs, sie bringt auch wirklich was. Und zwar sowohl in Bezug auf die physische als auch auf die psychische Verfassung, haben Wissenschafter der Deutschen Sporthochschule Köln herausgefunden. Allerdings wirkt sich herkömmliche Gymnastik in vergleichbarem Maß auf das Wohlbefinden aus wie das hippe Workout.
Das Forscherteam um Mira Dudenhöfer legte 25 Frauen zwischen 34 bis 70 Jahren auf die Matte. Im Rahmen eines achtwöchigen Programms wurden die Probandinnen in die Bewegungstechnik Pilates eingeführt. 14 Teilnehmerinnen, die bereits allgemeine Gymnastik-Erfahrungen mitbrachten, absolvierten die Trainingsmethode einmal pro Woche für je eine Stunde. Verglichen wurden die Pilates-Einsteigerinnen mit elf Frauen, die seit mehreren Jahren Gymnastik ausübten und auch während des Untersuchungszeitraums bei diesem Training blieben.
Das Ergebnis: Sowohl Pilates Übungen als auch Gymnastik wirkten sich positiv auf die Beweglichkeit und den Gesundheitszustand der Probandinnen aus. Zudem fühlten diese sich selbstsicherer und fröhlicher und waren deutlich weniger deprimiert, nervös oder müde. Offenbar scheint allein die Arbeit mit dem eigenen Körper entsprechende psychische Effekte auszulösen und nicht die Methode an sich, folgern die Wissenschaftler.
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